Ausgabe 4-2015

Inhaltsverzeichnis

Editorial: Den Überblick behalten! - E. Kübel

Akteure im Innovationswesen:

  • Der DEV e. V. auf der iENA - B. Schalk
  • DEV e. V. - Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen - Redaktion
  • Als Juror auf der iENA - H.-J. Thuma
  • Treibhaus der Ideen/Greenhouse of Ideas - Team Treibhaus
  • Innovationen auf dem Werbemittelmarkt - F. Meise
  • DEV - wieder ein starker Partner von IFIA - W. Sturm
  • Bericht euromold 2015 - E. Kübel
  • die INITIALE 2015 - H. König
  • Polen investiert in mehr Innovationen - M. Ziegler

Innovationspraxis:

  • Investment gesucht - Investoren gesucht
  • Innovationsaudit - M. Nolden

Weiterbildung:

  • IP in der digitalen Welt - E. Kübel
  • Einheitspatent - aktueller Stand - E. Kübel

Förderlandschaft:

  • Aus SIGNO wird WIPANO - E. Kübel  

Aus den Verbänden:

  • DABEI-Prognose - Dr. W. Heidrich, Dr. A. Kantner
  • DEV: Gerhard Möller - ein Leben für die Erfinder - K. Bauch, I. Berkemeier

... aus der Redaktion:

  • Buchbesprechungen
  • Die Gesellschaft, in der (fast) jeder kostenlos Leistungen erbringt? - E. Kübel

Titelbild dieser Ausgabe: „Der Blick auf's Wesentliche" … gesehen in Ho-Chi-Min-City am 31.12.2009 - Foto: ©innofoek2009

In Deutschland reden wir viel darüber, dass Glasfaserkabel bis zum Nutzer verlegt werden müssten, damit die Kommunikation klappt. Hier (Vietnam) klappt die Kommunikation auch, wenn die Infrastruktur etwas chaotisch aussieht.

Eberhard Kübel - Chefredakteur INNOVATIONS-FORUM Foto: ©innofohk2015

Den Überblick behalten!

von Eberhard Kübel

Unser Titelbild wird die meisten Leser wohl verwirren. Wie ist es möglich, in diesem Wirrwarr noch die Linie zu erkennen, welche Leitung wohin geht. Ein Kommentar zu diesem Bild war: “Für den Fachmann ist das kein Problem!”

Sehen wir uns im täglichen Leben um, dann stehen wir oft vor vergleichbaren Situationen. Bei der Vorbereitung auf einen Vortrag vor Studenten zum Thema Technologieschutz fiel mir eine Folie in die Hände mit der Werbung eines Datenbankanbieters aus der zweiten Hälfte der 80er Jahre: The Search is over! (Die Suche ist vorbei!) Es wäre ja wirklich schön, wenn unsere heutigen Informationsquellen diesen Slogan bestätigen würden. Schon damals - bevor es das Internet gab - war die Aussage nur in Teilen zutreffend. Man musste immer noch sehen, welcher Anbieter professioneller Informationsquellen die relevanten Originalquellen auswertete.

Und wie ist es heute? Wenn wir in einer Internetsuchmaschine nach Informationen eines bestimmten Unternehmens suchen, kann es uns passieren, dass wir zunächst einmal zugeschüttet werden mit Nachweisen aus Unternehmensverzeichnissen, die ihr Geld damit verdienen, dass sie zu dem jeweiligen Unternehmen weiterleiten. Für mich ist das frustrierend, aber nicht zum Ziel führend, denn die Auswertung dieser Trefferlisten frisst Zeit und „Zeit ist Geld”. Quintessenz: Die Nutzung professioneller Quellen, wenn es um Informationen über Unternehmen geht (z.B. GBI-Genios), ist sinnvoller als die Suche über Google, Yahoo oder ähnliche. Hier kostet die Information über ein Unternehmen zwar zwischen 5 und 10 EUR. Aber wenn wir das Stundenhonorar gegenrechnen werden wir in vielen Fällen zu dem Ergebnis kommen, dass solche Ausgaben gerechtfertigt wären! Zum Wert von Leistungen habe ich mich schon an anderer Stelle geäußert (1). Ein politischer Slogan lautet „Leistung muss sich lohnen!” Aber handeln diejenigen, die dies lauthals verkünden, selbst danach? Nicht nur der erste Eindruck lässt mich zu der Antwort kommen: NEIN.

Immer wieder werden wir gefragt: „Welche Fördermittel gibt es für mein Innovationsprojekt?” Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ist derzeit die erste Antwort „Lassen Sie uns mal schauen, ob ZIM, das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, dafür in Frage kommt”. Aber sobald etwas gegen ZIM spricht - z.B., weil hohe Investitionen erforderlich sind - beginnt bei vielen Beratern die Suche. Da hilft dann die Fördermitteldatenbank. Und die Suche dort führt dann zu einer Vielzahl von Treffern, bei denen auch schon wieder die Herausforderung ist: „Überblick behalten!” So verfolgt uns diese Herausforderung. Eine Chance bietet sich auf jeden Fall: Nutzen wir das Wissen von Experten! Viele davon sind ihr Geld wert!

(1) Heft 1-2015, Seite 3, Editorial: Was ist Information wert?

Der DEV e.V. auf der iENA

von Beatrice Schalk

Seit 67 Jahren treffen sich in Nürnberg Ende Oktober/Anfang November auf der iENA Erfinder aus aller Welt, an technischen Innovationen Interessierte, Verbände und Organisationen, Berater und Vermarkter.

Der Deutsche Erfinder-Verband (DEV e.V.) mit seiner fast 100-jährigen Geschichte und mit Sitz in Nürnberg ist aus dieser jahrzehntelangen Messetradition nicht mehr wegzudenken und war auch in diesem Jahr wieder mit einem Informationsstand und zwei von DEV-Vorstandsmitgliedern geführten Gemeinschaftsständen (KIT-Initiative und Innovations-Forum) vertreten.

In einer von Globalisierung und Technisierung bestimmten Innovationswelt, dem von wenigen Großkonzernen bestimmten Weltmarkt, dem Rückgang der Patentanmeldungen von Einzelerfindern und kleinen und mittleren mittelständischen Unternehmen leisten die Messe iENA und der DEV e.V. einen wichtigen Beitrag zur interessenfreien Informationsmöglichkeit und zur Kontinuität der deutschen Erfinderlandschaft.

Der Gründer des Schwedischen Erfinderverbandes Hans Erik Nilsson (Bildmitte) im Gespräch mit dem DEV-Vorstand - Bildquelle: DEV e. V

Bei einem Rundgang über die Messe fällt die erfinderische und kulturelle Vielfalt der Aussteller auf. Erfreulich hoch ist der Anteil sozialer und umweltfreundlicher Erfindungen. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Firma Terrafirm aus Neukirch stellte einen biologisch abbaubaren, nicht brennbaren Klebstoff zum Verbinden organischer und/oder anorganischer Materialien vor. Jugendliche Erfinder einer chinesischen High School zeigten mehrere verschiedene Prototypen von „Stahl-Handschuhen“, die die Bergung verschütteter Opfer erleichtern und die Retter vor Verletzungen der Hände schützen. Studentinnen aus dem Königreich Saudi-Arabien wollen mit einer kleinen tragbaren Sauerstoffbox die Sicherheit an Schulen verbessern.

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DEV e. V. - Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen

Der neu gewählte DEV-Vorstand: v.l.n.r. Werner Ruppert, Joachim Bader, André Bujok, Wolfgang Federau, Hans-Georg Torkel, Eberhard Kübel, Beatrice Schalk, Karl Bauch - Bildquelle: DEV e.V.

Alle Jahre wieder findet am zweiten Tag der iENA in Nürnberg die Mitgliederversammlung des  Deutschen Erfinder Verbandes e.V. statt. Als besonderen Gast durften wir dieses Jahr den Projektleiter iENA, Herrn Henning Könicke - Mitglied der dritten Familiengeneration in der AFAG als Veranstalter der iENA - begrüßen. Er berichtete über die Planungen zur weiteren Entwicklung der iENA als internationale Plattform für die Erfinder. Dazu gehören eine neue Konzeption für „Innovationen aus Deutschland”, die Erweiterung der internationalen Beteiligungen und eine verstärkte Akquisition von kleinen und mittelständischen Unternehmen als Aussteller und als Besucher. Der 1. Vorsitzende des DEV, Herr Karl Bauch, bedankte sich im Namen aller Mitglieder bei Familie Könicke für das anhaltende Engagement für die Interessen der Erfinder.

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Als Juror auf der iENA

von Hans-Jürgen Thuma

Die iENA (internationale Erfinder- und Neuheiten-Ausstellung) gehört zu den festen Terminen eines Erfinders - ganz besonders, wenn man sich aktiv im Deutschen Erfinder Verband einbringt. Seit einigen Jahren bin ich als Juror auf der iENA tätig. Nachfolgend ein kleiner Zusammenschnitt über meine Jurorentätigkeit:

Donnerstag, erster Messetag:

10 Uhr Einweisung. Den Neulingen werden von den Vorsitzenden der Jury, Herrn Komm.-Rat Hoffelner, dem Vizepräsidenten des Österreichischen Erfinderverbandes und Prof. Dr.-Ing. Elmar Wagner von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg, Grundregeln und Vorgehensweise erklärt. Es wird auf etwaige Besonderheiten oder Änderungen hingewiesen und die einzelnen Bereiche zugeteilt. Wir sind 23 Juroren und haben alle - sei es beruflich oder ehrenamtlich - mit Erfindungen zutun. Die Jury ist in Gruppen unterteilt: Erfindungen für Erwachsene und Erfindungen für Schüler. Gruppen deswegen, weil einzelne Juroren oft nicht als solche wahrgenommen werden und viele Erfinder sich dann beschweren, es wäre niemand von der Jury bei ihnen gewesen.

Mit Namensschild, Kugelschreiber und Messekatalog geht es nun los. Laut Messekatalog müssen insgesamt über 600 Erfindungen angeschaut, von Erfindern aus allen Ländern erklärt und von den Juroren bewertet werden. D. h. pro Erfindung sollte beim Durchschauen im Schnitt nicht mehr als eine Minute aufgewendet werden. Man kommt also an einen Stand - sucht nach der Katalognummer, die idealerweise auf dem entsprechenden Plakat vermerkt ist oder auf dem Standzettel steht, welcher meist an einer der Seitenwände klebt. Leider ist das aber nicht immer so! Dann steht man unter Zeitdruck und versucht einem Aussteller, der keine Ahnung von dieser Katalognummer hat, ebendiese zu entlocken. Glücklich - wenn man einen Dolmetscher herbeirufen kann - finden sich nach der Erklärung der ersten Erfindung auch die entsprechenden Katalognummern.

Mit Hilfe des Dolmetschers können die Fragen der Juroren gezielt beantwortet werden. Im direkten Gespräch mit den (nicht nur ausländischen) Erfindern fällt es diesen oft nicht leicht, die eigene Erfindung so zu erklären, dass ein Fachfremder sie versteht. Das merkt man vor allem an den Einzelständen: die Erfahrung fehlt, die Erfindung in wenigen Sätzen zu erläutern. Manchmal stecken die Erfinder so tief in ihrer Materie drin, dass es sehr schwer ist, ihnen überhaupt den Einsatzzweck oder die Funktionsweise ihrer Erfindung zu entlocken. Hier liegt noch viel Entwicklungspotenzial für zukünftige Erfinderförderung.

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Treibhaus der Ideen/Greenhouse of Ideas - Stand auf der iENA 2015 - Foto: ©innofoek2015

Treibhaus der Ideen: Erfindungen als Blickfang auf der Messe

vom Team Treibhaus

In vielen Unternehmen sind Erfinder nicht erwünscht - zumindest solche Erfinder, die von außerhalb kommen. Das erfährt man immer wieder, wenn man mit Erfindern spricht. Auch wenn sie Positives erlebt haben, kam doch zumeist ein freundliches Absageschreiben „Leider zurzeit kein Bedarf ...”, „Wir haben uns für eine andere Lösung entschieden ...” So oder ähnlich lauten Absageschreiben.

In einigen Fällen berichten Erfinder, dass sie in ein Unternehmen eingeladen wurden, ihren Prototyp vorführen durften oder ihn sogar zum Test dort lassen sollten. Wenn es gut lief, erhielten sie dann Wochen später ein Schreiben, dass der Prototyp im Labor des Unternehmen aber nicht funktionierte und deshalb ...

Wenn man sich seit über 30 Jahren als Berater von Erfindern betätig, weiß man, dass solche Berichte der Wahrheit entsprechen. Und da ohne Verwertung der vorhergehenden Ideen den Erfindern häufig das Geld fehlt, um ihre neuen Ideen zum Schutz durch Patent, Gebrauchsmuster oder Design anzumelden, entstand 2013 im Gespräch mit den Veranstaltern der PSI das Konzept Treibhaus der Ideen/Greenhouse of Ideas mit dem Ziel: „Wir erschließen das Potenzial in den Schubladen”. Zwar musste das Konzept, genauso wie es bei Erfindungen üblich ist, zwischenzeitlich dem Machbaren angepasst werden. Aber die Präsenz in der Öffentlichkeit wächst. Auf der iENA 2015 konnten zehn Ideen in den Phasen zwischen Konzept bis zum Prototyp bereitgehalten werden. In diesem Umfeld war die Präsentation von Erfindungen natürlich nichts Ungewöhnliches. Der Unterschied zu den anderen Ständen bestand darin, dass Erfindern für einen geringen Betrag die Möglichkeit geboten wurde, ihre Ideen in der Öffentlichkeit anzubieten. Ausbeute für die Erfinder: eine Bronzemedaille und eine Silbermedaille. Weitere Ausbeute: Verleihung des KIT-Medienpreises an die InnoFo UG, als Betreiber des Treibhaus der Ideen/Greenhouse of Ideas, für das Konzept und für das Team, das die Visualisierung des Treibhauses leistet (Foto oben).

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Innovationen auf dem Werbemittelmarkt

von Florian Meise

smartwatch individuelle form - Bildquelle: manugoo.de

Die Klassiker auf dem Werbemittelmarkt sind nach wie vor Kugelschreiber, Feuerzeuge, Notizblöcke oder auch Lanyards (= Schlüsselbänder).

Von Jahr zu Jahr ist es Ziel der Anbieter, sich von der Masse abzuheben. Es ist Zeit für MEHR Innovationen auf dem Werbemittelmarkt!

Kopfhöreraufwicklung - Bildquelle: manugoo.de

Ein Werbemittel sollte vor allem einen Nutzen bieten oder einen gewissen Mehrwert schaffen. Kugelschreiber landen hier zu oft einfach in der Schublade oder werden verlegt. Bei Werbemitteln, neben vielen anderen, mit einem höheren Nutzen kann davon ausgegangen werden, dass die Kundenbindung wesentlich nachhaltiger ist und die Reichweite der Werbemittel somit steigt. So bleibt das Produkt länger im Gedächtnis und wird effektiver verbreitet. Wenn das Produkt vom Kunden als innovatives Produkt akzeptiert wird, ist er dazu bereit es öffentlich zu tragen und auch anderen davon zu erzählen.

Die große Frage bleibt: Wie entstehen innovative Werbemittel?

Klassischerweise werden diese von Produktdesignern oder Agenturen entwickelt. Die Firma manugoo geht hier einen anderen Weg. Auf der OnlineCommunity für demokratische Produktentwicklung werden Produkte, von der ersten Idee an zusammen mit den Nutzern und späteren Käufern entwickelt und genauso auf den Markt gebracht, wie der Kunde es sich wünscht. Das reicht von der Funktionalität über die Wahl des Materials bis hin zur Farbe und dem Preis. Durch diesen Prozess wurden bereits mehrere werbemitteltaugliche Produkte entwickelt.

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DEV – wieder ein starker Partner von IFIA

von Winfried Sturm

Deutschlands Zukunft - das ist kein Geheimnis - liegt weitgehend in den unerschlossenen Ressourcen innovativ denkender Visionäre, deren Kreativität unbedingt erkannt und nicht ungenutzt bleiben darf. Unser Land braucht gut ausgebildete Ingenieure und Naturwissenschaftler, dazu neue Impulse und Ideen, die möglichst früh auch schon in den erfinderfreudigen Köpfen junger „Macher“ entdeckt, gefördert und verstärkt werden sollten. Internationale Verzahnung mit Erfindern ist dabei ein wesentlicher Faktor, der vom DEV als Vollmitglied bei IFIA (International Federation of Inventors´ Associations) und in jüngster Zeit sogar als IFIA-Executive-Member, realisiert wird.

Was liegt da näher, als kreativen Tüftlern eine Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu nutzen, um Motivation für innovative Ideen zu stärken und realisieren zu können. Besondere Bedeutung hat dabei die Kooperation mit anderen Erfindernationen, um aus dem Synergie-Effekt unterschiedlicher Denkweisen das Positive zu extrahieren, dabei auch Jugendliche zu integrieren. Genau diese Zielsetzung verfolgt der DEV mit der KIT-Initiative unter Leitung von Hans-Georg Torkel. Initiiert wurde dies auf internationaler Ebene mit der Präsentation unserer Tüftlernation „Germany“ durch junge Erfinder des DEV-KIT-Projektes „High-Tech-Tüftlerschmiede Staufen (HAG)“ auf der WeltJugend-Erfinderausstellung „ISIE 2006“ in Seoul/Süd-Korea.

Der Ruf nach Stärkung von naturwissenschaftlicher und technischer Bildung wird immer lauter. Im Focus sollte dabei auch die aktive Verzahnung von Schule und Gesellschaft stehen, wobei schon früh ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch mit bivalenter Kooperation zwischen Jugendlichen, Unternehmen und Universität ermöglicht wird. Dies wissen Politiker ebenso wie Industrie, Wirtschaft, Universität und Schulen. Grundlage dafür ist eine frühe Motivation für technologische Bereiche, um Jugendliche für diese Thematik interessieren und begeistern zu können. Der Lernort „alternatives Tüfteln und Erfinden“ hat damit die große Chance und Herausforderung, Naturwissenschaft und moderne Technologien als Teil unserer Kultur besser zu verankern und die Faszination naturwissenschaftlicher Erkenntnisprozesse auf eine faszinierende Weise begreifbar und erlebbar werden zu lassen.

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Investment gesucht - Investoren gesucht

Gründerreise nach China im März 2016

Wer nach Kapital für die Realisierung seines Innovationsprojektes sucht, muss alle Angebote prüfen, die sich bieten. Auf der iENA 2014 lernten wir das German innovation Center (GIC GmbH) kennen.

Das GIC wurde 2013 gegründet mit der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westfalens und seiner chinesischen Partnerprovinz Jiangsu als Joint-Venture zwischen der IWC GmbH (Institut für Wirtschafts- und Technologiekooperationen mit China) in Düsseldorf und der Wujin National Hi-Tech Industrial Zone (ca. 1 Stunde Schnellzugfahrt von Shanghai).

GIC versteht sich als Unternehmer und Partner an der Seite von innovativen deutschen KMUs, welchen GIC als aktiver Partner hilft, in China Erfolge im Vertrieb, in der Produktion, beim Einkauf und/oder bei der Technologieentwicklung zu erzielen. Statt auf einer Dienstleistungsbeziehung basiert die Zusammenarbeit auf einer operativ engen Partnerschaft, bis hin zu einer aktiven Kapitalbeteiligung und Finanzierung (so auch VC Kapital).

GIC ist nicht nur an zwei Investmentgesellschaften beteiligt, sondern ist momentan auch dabei, mit der lokalen Regierung aus Changzhou eine Investmentgesellschaft zu gründen, die in ausländisches Venture Kapital investiert.

Als GIC haben wir in den letzten zwei Jahren folgende Unternehmen gegründet und/oder mitfinanziert:

  1. Changzhou Sino-German Innovation Investment Limited Partnership (JV mit Changzhou Tenglong Auto Parts Co. Ltd.)
  2. Colani Design Institute (JV - Designbereich) [komplette Finanzierung]
  3. DCAI 4.0 (Berufsverband: Deutsch-Chinesische Allianz für Industrie 4.0) [komplette Finanzierung]
  4. Shanghai Hescheler Bio-Tech Research Institute (JV mit der Shanghaier Akademie der Wissenschaft)
  5. Leo Instrument Co., LTD (JV für die Produktion innovativer Nischenprodukte/Laserdeposition, Molekularstrahlepitaxie,)
  6. LUM (Changzhou) Instruments Co., LTD (JV für den Vertrieb von Dispersions- und Stabilitätsanalysatoren)

Um jetzt neue Kontakte aufzubauen, organisiert GIC zusammen mit einer seiner Mutttergesellschaften, IWC GmbH eine Gründerreise nach China. Die Reise soll Gelegenheit geben zu Gesprächen mit potenziellen Investoren aus China, die in gute Ideen/Projekte aus Deutschland investieren wollen.

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Bericht euromold 2015 -
Additive Fertigung: immer feiner - immer größer

von Eberhard Kübel

digital metal, ein Bereich der Höganäs AB, Schweden, liefert Metallstrukturen mit hoch-feiner Oberflächenstruktur aus Stahl, Titan, Silber oder Kupfer - Foto: ©innofoek2015

Gespannt erwartet - hat die erste euromold nach dem Umzug von Frankfurt nach Düsseldorf ihr Debüt erfolgreich abgeschlossen. Zwar komprimierter als in den Vorjahren - aber dafür so erfolgreich, dass allenthalben zu hören war, wie weit die Erwartungen und Hoffnungen im Rahmen der vier Messetage übertroffen wurden. Dies gilt insbesondere für den Bereich des 3D-Drucks bei dem - von einigen wenigen abgesehen - die weltweite Branche wie jedes Jahr komplett angetreten war.

Sciaky Inc. aus Chicago mit dem wohl größten 3D-Druck-Objekt auf der EuroMold 2015 - Foto: ©innofoek2015

Insgesamt wurden zur euromold 2015 gezählt: 11.160 Fachbesucher aus 48 Ländern. Die für Aussteller besonders wichtige Struktur der Besucher bleibt auch auf der neuen euromold in Düsseldorf konstant herausragend: 16 Prozent aus Geschäftsführung, weitere 14 Prozent Inhaber, 10 Prozent Projektleiter und immerhin noch 5 Prozent Gruppenleiter (bei den Genannten handelt es sich um die Top 5). Nahezu ein Drittel aller Besucher der euromold kommt aus dem Bereich R&D (27 Prozent), weitere 10 Prozent aus dem Business Development, 9 Prozent Sales, 7 Prozent Produktion & Fertigung. Bei den Herkunftsländern der Besucher bleibt Deutschland erwartungsgemäß das stärkste Land mit mehr als 50 Prozent, gefolgt von den Niederlanden mit 6 Prozent, Frankreich mit 3 Prozent, Italien und Spanien mit 3 Prozent beziehungsweise 2 Prozent.

Was diese Zahlen nicht aussagen können, ist die Stimmung: Gerade im Bereich des 3D-Drucks war eine Art „Goldgräberstimmung" zu spüren. Neben der Präsentation zahlreicher Premieren - unter anderem stellte die Firma formlabs aus Sommerville, Massachusetts/USA einen deutlich größeren, aber gleichzeitig preisgünstigen 3D-Drucker vor - trat ein sehr wichtiger Effekt ein: Nach Aussagen zahlreicher Anbieter von 3D-Druck-Anlagen hätte der Verkauf von Maschinen, verbindlich und unmittelbar auf der Messe, nicht besser verlaufen können.

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Auf der INITIALE 2015 trafen sich Gründer
aus ganz Deutschland

Hochwertige Kontakte, spannende Wettbewerbe, ein erstklassiges Rahmenprogramm und eine TOP-Organisation sorgten für den Erfolg dieser Messe.

von Helga König

Dortmund. Rund 2.000 Gründungswillige, Gründerinnen und Gründer machten sich auf den Weg nach Dortmund, um Neues kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH: „Das Format unserer Gründermesse stimmt. Es wurde uns von Ausstellern und Partnern mehrfach rückgemeldet, wie unentbehrlich DIE INITIALE für die Gründerlandschaft in NRW ist, die sich im Übrigen vor anderen Standorten wahrlich nicht verstecken muss.“

Die Sieger des Vorentscheids: Nadine Sydow, Solvoluta, Dr. Uso Walter, mynoise und Christoph Bünger, Scavix. Bildquelle: INITIALE

90 Aussteller und Medienpartner präsentierten sich auf DIE INITIALE 2015. Ein Besucher aus Niedersachsen: „Das Konzept stimmt einfach, NRW bietet für uns neue Möglichkeiten, die wir einfach wahrnehmen wollten.

Das INNOVATIONS-FORUM, als Medienpartner, war als Aussteller mit dabei. Viele gute Gespräche wurden an unserem Stand geführt und natürlich waren auch einige Erfinder vor Ort. Die wichtigste Frage aber war: woher bekomme ich Investment/Förderung. Hier konnte u. a. auch TEPAC, Technologie & Patent-Consulting, punkten. Und ihr Firmen-Motto: „Junge Ideen brauchen alte Hasen“ traf den Nerv der zumeist jungen Gründer. 

In der Diskussionsrunde am Samstag mit FDP-Politiker Christian Lindner, einst selbst Gründer und heute Bundesvorsitzender der FDP, diskutierten junge Gründer über die deutsche Gründerlandschaft. „Markt und Politik müssen sich öffnen für die Startup-Szene. Es wäre jetzt an der Zeit, dass der Unternehmergeist der Wirtschaft auch in die Politik kommen könnte“  lautete Lindners Fazit.

Ulf Wollrath, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund zeigt sich auch von der dritten Durchführung der Messe begeistert: „Im Terminkalender der Gründungsveranstaltungen ist DIE INITIALE ein wichtiges Highlight. Wir haben jedenfalls in diesem Jahr noch mehr gute Gespräche mit Gründern führen können. Auch das Messe-Programm war hervorragend, vor allem „Get in the Ring“ – wirklich spannend und sehenswert.

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Innovationsaudit

von Matthias Nolden

Ein Innovationsaudit ist für Unternehmen, unabhängig von deren Größe, eine Möglichkeit, die eigene Innovationsfähigkeit zu analysieren bzw. zu bewerten. Darauf aufbauend lassen sich geeignete Maßnahmen ableiten, um so die Innovationsfähigkeit zu verbessern.

Unter einem Audit wird ein Untersuchungsverfahren verstanden, „in dem Prozesse bezüglich ihrer Anforderungserfüllung beurteilt werden“.1 Ein Audit ist somit eine Ist-Analyse, die hilft, Probleme zu erkennen, Verbesserungspotenziale aufzudecken und schließlich Handlungsempfehlungen zu formulieren.

Warum und wofür wird ein solches Innovationsaudit benötigt? Bei der Beurteilung der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens kann i. d. R. nicht auf vorhandenes Zahlenwerk zurückgegriffen werden, um die eigene Innovationsfähigkeit zielgerichtet weiterzuentwickeln.

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IP in der digitalen Welt

von Eberhard Kübel

„Die deutsche Industrie steht weltweit bezüglich der FuE-Investitionen nach wie vor an der Spitze. Die Digitalisierung und Globalisierung bringen jedoch ganz neue Herausforderungen mit sich. Themen wie Industrie 4.0., Ownership of Data und 3D-Druck werden in diesem Zuge eine zentrale Bedeutung gewinnen." So beschreibt Tagungsleiter Dr. Thomas Hocker von der Vaillant GmbH, Remscheid, die anliegenden Aufgaben, denen sich natürlich auch die Fachleute des gewerblichen Rechtsschutzes stellen müssen. Am 1. und 2. März 2016 treffen sich die Fachleute zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung im Rahmen der von Management-Circle veranstalteten Patente 2016.

„Das neue EU-Patentsystem - aktueller Stand und Anwendung im Unternehmen”. Beat Weibel von der Siemens AG stellt strategische Überlegungen zur Nutzung des Systems und dessen Vorbereitung im Unternehmen vor. Rechtsanwalt Dr. Herwig Lux aus der Kanzlei Gleis Lutz in Stuttgart befasst sich mit Rechtsfragen bei der gemeinsamen Inhaberschaft von Patenten. Dr. Peter Kurz von der Tyco International, Schaffhausen berichtet über die Risiken in zwischenbetrieblichen Geheimhaltungsvereinbarungen.

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Einheitspatent - aktueller Stand

von Eberhard Kübel

Am 8./9. Oktober 2015 trafen sich ca. 50 Fachleute des gewerblichen Rechtsschutzes unter Leitung von RA Dr. Johannes Bukow zu den Mannheimer Patenttagen. Hauptthema war - neben der Information über die aktuellen Entwicklungen in der Rechtsprechung zum gewerblichen Rechtsschutz - die Information über den Stand der Arbeiten am Europäischen Patent einheitlicher Wirkung. Die positive Nachricht: die inhaltlichen Arbeiten zur Gestaltung von Verfahrensvorschriften, Gebührenordnung und Gerichtsbarkeit sind weit fortgeschritten. Italien hat den Beitritt zum Gerichtsübereinkommen beschlossen, so dass - wenn alle Staaten das Übereinkommen ratifiziert hätten - ein solches Patent in jetzt 26 Ländern Wirkung haben könnte.

Die Frage ob überhaupt oder auch wann denn das Einheitspatent Wirklichkeit werden kann spielte für die anwesenden Anwälte keine Rolle. Die Tatsache, dass neben den 6 Staaten, die bis 2014 das Gerichtsabkommen ratifiziert hatten, in 2015 nur zwei weitere Staaten diesen Schritt vollzogen haben, lässt in dieser Runde weder bei den Anwälten noch bei den Behördenvertretern aus Bundesregierung und Europäischer Kommission trotzdem keine Zweifel aufkommen. 

Über Anmelde-, Recherche- und Prüfungsgebühr gibt es keine Diskussionen, da das Anmelde- und Erteilungsverfahren von der Einführung des Einheitspatentes nicht betroffen ist. Denn der Weg zum Einheitspatent beginnt erst nach der Veröffentlichung des erteilten Patentes durch das Europäische Patentamt.

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Die 3. INNO-TECH EXPO 2015, Internationale Messe für Innovation und neue Technologien, spannte im Oktober ein weites thematisches Spektrum an Innovationen aus Wissenschaft und Technik auf. Foto: Targi Kielce

Polen investiert in mehr Innovation

Aufbruchsstimmung in Polen

von Marc Ziegler

Innovationen sollen zukünftig in Polen eine größere Rolle spielen. Bislang liegt der Anteil von Forschung und Entwicklung an Polens Bruttoinlandprodukt noch weit unterhalb der Zweiprozentmarke (Statistisches Hauptamt Polen GUS 2015). Doch das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Bereits im Juni erklärte Arkadiusz Bąk in seiner Funktion als Staatssekretär im polnischen Wirtschaftsministerium, Polen sei bestrebt, zum größten Innovationsmotor in Mittel- und Osteuropa zu werden. Polens Rolle als Gastland auf der diesjährigen iENA, der Weltleitmesse für Erfindungen in Nürnberg, spiegelt die wachsende Bedeutung, die das Land mittlerweile der Innovation als einer ernst zu nehmenden Wirtschaftskraft beimisst. „Polen“, so die Nürnberger Messebetreiber, „verzeichnet ein ansteigendes Engagement von Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie wachsende Investitionen ausländischer Konzerne. Die Vorzüge Polens liegen in gut ausgebauten wissenschaftlichen Einrichtungen, politischer Stabilität und einer guten Wirtschaftslage“ (iENA 2015). Auch die im Rahmen der Messe geäußerte Ansicht von Danuta Dominiak-Wozniak, Gesandte Botschaftsrätin der Republik Polen, wonach nicht mehr Öl oder Gas, sondern Innovation der neue Rohstoff sei, unterstreicht die Aufmerksamkeit, die Polen heute den Themen Forschung und Entwicklung entgegenbringt.

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Die SIGNO-KMU-Patentaktion im neuen Gewand

Aus SIGNO wird „WIPANO – Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“

von Eberhard Kübel

Dass SIGNO als Förderprogramm in der bisherigen Form nicht fortgesetzt wird, stand - auch für die Öffentlichkeit - bereits seit Sommer 2015 fest. Am 27. November wurde im Bundesanzeiger die neue Richtlinie veröffentlicht, mit der zum 1. Januar 2016 die SIGNO-Richtlinie abgelöst wird. Der Obertitel ist „Richtlinie zur Förderung des Technologie- und Wissenstransfers durch Patente, Normung und Standardisierung zur wirtschaftlichen Verwertung innovativer Ideen von Hochschulen und Unternehmen”.

Notwendig wurde diese neue Richtlinie unter anderem dadurch, dass es für die Fördermaßnahmen jeden Referates im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nur eine Richtlinie geben soll. Und da man es keinem Förderprogramm zumuten kann, mit altem Inhalt den Namen eines anderen Förderprogramms zu akzeptieren, lässt man den alten, eingeführten Namen fallen (wie schon 2007/2008 beim Übergang von INSTI zu SIGNO) und investiert in den Aufbau einer neuen Marke.

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DABEI-Prognose:

Wirtschaftliche Zukunft Europas ernsthaft gefährdet!

Die gegenwärtige Eurokrise und die zur Bekämpfung eingeleiteten Maßnahmen der Bereitstellung billigen Geldes in praktisch unbegrenzter Höhe durch die EZB zielen darauf ab, in den europäischen Krisenländern die Wirtschaft anzukurbeln und dadurch deren Wettbewerbsfähigkeit durch zinsgünstige Darlehen für Investitionen in zukunftsorientierte Innovationen zu steigern. Es wird in Kauf genommen, dass der EURO dadurch nachhaltig geschwächt wird und die große Masse unserer Bürger eine Verminderung ihrer Ersparnisse hinnehmen müssen.

Deshalb ist PRO und CONTRA abzuwägen:

- PRO: Mehr Warenexport in außereuropäische Länder durch günstigere Preise (Exportüberschuss).

- PRO: Weniger Arbeitslosigkeit durch Anstieg der Produktion für Export.

- PRO: Mehr Beitragszahlungen in die Sozialsysteme.

- CONTRA: Hohe Importabhängigkeit der Euro-Staaten  schwächt deren Wirtschaft durch höhere Bezugspreise (z.B. Rohstoffe, Energieträger).

-  CONTRA: Weniger Anreiz für Europa bezüglich Neuentwicklungen und Investitionen in die Zukunft – führende Position Deutschlands kann in überschaubarer Zeit eingebüßt werden.

Insbesondere Deutschland als führende Exportnation Europas, die Jahrzehnte lang mit einer harten D-Mark und später einem harten Euro zu leben hatte und gezwungen war, ihre führende Position mit der hohen Qualität ihrer Produkte, technischen Neuerungen und marktüberlegenen Innovationen zu verteidigen, ist hiervon derzeit eher positiv tangiert. Die derzeitige Lage wird seitens Wirtschaft und Politik daher nicht als beunruhigend, sondern eher als vorteilhaft eingeschätzt.

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Gerhard Möller – ein Leben für die Erfinder

Karl Bauch:

Herr Gerhard Möller verließ nach langen Jahren des Engagements für den Erfinderverband zum 30.10.2015 den Vorstand des DEV. Für mich ist dies Anlass das Wirken unseres Bundesverdienstkreuzträgers in den letzten Jahrzehnten zu würdigen und kurz aufzuzeigen. Ich kenne Herrn Möller seit ca. 24 Jahre. Er und Frau Trapp hatten mich bei der Gründung der Sektion Kempten/Allgäu unterstützt. Sie waren auch bei der Gründungsveranstaltung als Paten dabei. Ich schätze noch heute, dass ihm der Weg von Wuppertal nach Kempten nicht zu weit war.

Für kluge Ratschläge und Unterstützung konnte ich mich bis heute, also eine ganze Generation lang, stets vertrauensvoll an ihn wenden. Herr Möller ist ein Mann klarer Worte und ein Mann, der seinen Worten Taten folgen lässt.

Selbständiges Denken und Handeln liegen ihm als Unternehmer und Kaufmann im Blut. Viele Erfinder unterstützte Herr Möller durch Beratung, Bewertungen und vor allem beim Vermarkten ihrer Ideen. Als ein Beispiel fällt mir der einnähbare Reißverschluss ein, dem er zu großem Erfolg verhalf.

Unter seiner Führung entwickelte sich die Region Rhein-Ruhr in den 80er Jahren zur mitgliederstärksten Sektion im DEV.

Seine unternehmertypische Denkweise trat auch Zutage, als er zusammen mit anderen namhaften Persönlichkeiten des Erfindungswesens die GFEW ins Leben rief. Diese Gesellschaft zur Förderung des Erfindungswesens hatte sich zum Ziel gesetzt mit Spenden- und Fördergeldern ein oder mehrere Erfinderzentren zu betreiben, in denen Erfinder die gewünschte Unterstützung finden und dafür einen Teil ihrer Erlöse abtreten.

Aufgrund seines außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements wurde Herrn Möller das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Mitgliederversammlung des DEV kürte Herrn Möller 2003 zum Ehrenmitglied. Diese Auszeichnung war bis dahin nur zwei weiteren Personen, darunter unserem Ehrenpräsidenten Herr Prof. Dr. Artur Fischer zuteil geworden.

Abschließend bleibt mir Herrn Möller persönlich, im Namen des Vorstandes und im Namen aller unserer Mitglieder ein herzliches Dankeschön und ein aufrichtiges ‘Vergelt’s Gott’ zu sagen.

 

Ingo Berkemeier:

Ich habe Gerhard Möller 1999 kennengelernt. Wir haben damals die Deutsche Innovations-Akademie gemeinsam gegründet und arbeiteten viele Jahre zusammen. Unser erster Auftritt war auf der Erfindermesse in Nürnberg. Durch ihn und seine Kontakte habe ich den Einstieg in die Welt der Erfindungen und Erfinder erhalten. Ich schätze Herrn Möller für seine Offenheit, besonders für diejenige, welche er den Anliegen der Erfinder gegenüber zeigte. Ebenso für seine klaren Worte und Meinungen, auch wenn etwas oder jemand in der Kritik stand. Hart in der Sache und freundlich zu den Menschen. Die Arbeit in der Akademie wurde eingestellt. Trotzdem verloren wir uns nicht aus den Augen. Seine eigenen Aktivitäten in der Patentverwertung stellte er irgendwann ein. Stets hatte ich Herrn Möller gebeten, seine Erfahrungen niederzuschreiben, weil ich die Geschichten sehr interessant und spannend fand, aus denen auch andere Lernen können. Bei einem Treffen vor einigen Jahren stellte ich ihm erneut die Frage nach seinen Aufzeichnungen. Wir nahmen das zum Anlass, um wieder ein neues, gemeinsames Projekt daraus zu machen. In regelmäßigen Treffen interviewte ich ihn und hielt seine privaten und geschäftlichen Erinnerungen fest. Einen Teil seines Lebens überblickend, bewundere ich diesen Mann, der stets aus der ihm gegebenen Lebenssituation das Beste macht, einen Mann, der der Kriegs-Generation angehört, die Deutschland nach der Zerstörung wieder aufgebaut hat und das deutsche Wirtschaftswunder mitbegründete. Bei all seinen geschäftlichen Erfolgen ist er bescheiden geblieben, auch wenn ihm trotz langem Aufenthalt im Rheinland das Berliner Mundwerk nicht abhandengekommen ist.

Viele gute Ideen hat er erfolgreich in den Markt gebracht und somit Innovationen geschaffen. Dazu gehören heute noch immer bekannte Sachen wie der  textile Reißverschluss oder Schlösser an Gepäck- und Einkaufswagen, die uns alltäglich begegnen. Dabei kam es nicht immer nur auf die technische Neuheit an. Vor allem ist seine Kombination mit anderen Elementen oder Partnern und die Herangehensweise in der Vermarktung immer ein innovativer Ansatz gewesen.

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Die Gesellschaft, in der (fast) jeder kostenlos Leistungen erbringt?

von Eberhard Kübel

Die E-Mails zu zählen, die täglich eingehen, habe ich aufgegeben. Aber hin und wieder gibt es „Highlights". Vor kurzem erreichte mich die folgende Anfrage:

„Sehr geehrter Herr Kübel,

für meine Masterarbeit ‘Erstellung eines Ideengenerierungsworkshops’ bitte ich um ihre Unterstützung.

Viele gute Ideen werden vergessen, nicht geäußert, nicht entwickelt und auch nicht umgesetzt. Damit mehr Menschen in Organisationen ihre Ideen verwirklichen können, erstelle ich in meiner Masterarbeit an der Hochschule [...] einen Ideengenerierungsworkshop für die [...] GmbH. 

Der Workshop soll seinen Teilnehmern ermöglichen, unter Anleitung eines Moderators neue Ideen  zu finden, zu entwickeln, zu clustern und zu bewerten.

Die folgende Befragung richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter aller Branchen und Fachbereiche: http://ww3[...]de/uc/Ideenworkshop/

Ihre Teilnahme verbessert die Ergebnisse meiner Arbeit. Ich freue mich, wenn Sie den Link auch an Kollegen und Bekannte weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Max Mustermann - Masterand"

Geht man der Sache nach, so stellt man fest, dass es sich beim Auftraggeber für diese Masterarbeit um ein international tätiges Unternehmen mit 90 Mio € Umsatz und über 500 Mitarbeitern handelt. Das Unternehmen wurde ursprünglich als Tochtergesellschaft eines DAX-Konzerns gegründet, inzwischen agiert es aber unabhängig von dem Konzern.

Ein Unternehmen dieser Größe erwartet also allen Ernstes, dass Fachleute für Sie kostenlos ihr KnowHow zur Verfügung stellt, um neue Produkte zu entwickeln. Wie eng der Student in die Arbeit des Unternehmens eingebunden ist wurde daran deutlich, dass er mit einer Emailadresse des Unternehmen aktiv wurde.

Mit Open Innovation hat eine solche Sache nichts zu tun. Denn bei (seriösem) Open Innovation geht man davon aus, dass alle Beteiligten etwas einbringen und auch alle Beteiligte einen Nutzen davon haben. Im konkreten Fall habe ich dem Studenten geantwortet, dass ich gerne bereit bin, meine Erfahrungen gegen Honorar zur Verfügung zu stellen, da ich davon ausgehe, dass sein Auftraggeber auch keine kostenlose Beratung durchführt. Letzteres bestätigte er mir, wies aber darauf hin, dass er keinerlei Etat für seine Arbeit zur Verfügung habe. Und bat erneut um Unterstützung für seine Arbeit.

Geiz ist geil

- nicht ohne Grund dürfte das Unternehmen, das jahrelang mit diesem Slogan warb, sich davon abgewandt haben. “Leistung muss sich wieder lohnen”, war (so http://politikblog.webthemen.de) Motto des ersten Regierungsprogramms von Schwarz-Gelb (1982), danach Kampfslogan von Guido Westerwelle. In machen Unternehmen scheint er immer noch nicht angekommen zu sein.